2.400 Euro/ qm Kosten im Mehrfamilienhausbau

Eine aktuelle Studie der ARGE für zeitgemäßes Bauen e.V. in Kiel „Optimierter Wohnungsbau“ hat untersucht, wie sich die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) ab 2016 auf die Kosten eines Typengebäudes im Mehrfamilienhausbau auswirken.

Zugrundegelegt wurde ein freistehendes Mehrfamilienhaus im mittleren Preissegment, mit 12 Wohneinheiten und einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von ca. 73 qm.
Im Mittel werden 1.432 €/ qm für den Roh- und Ausbau benötigt. Das sind gut 7 % mehr als nach den derzeit gültigen Regelungen für ein solches Bauwerk zu veranschlagen sind. Hierbei zeigt sich, dass die Regelungsverschärfungen zu einer Verschiebung der Kosten vom Rohbau zu den Ausbaugewerken führt, die offensichtlich kostentreibend ist.

Bezieht man Weiterungen wie Keller, Tiefgaragen, Aufzugsanlagen, eine anspruchsvolle Baustellenlogistik und Baunebenkosten ein, so entstehen Gesamtkosten von ca. 2.400 €/ qm. Nimmt man die Grundstückskosten noch mit hinzu, benötigt ein Investor knapp 3.000 €/ qm in innerstädtischen Lagen. Dies führt dann in Folge zu einer kostendeckende Kaltmiete von 10,05 €/ qm.

In einer weiteren Studie „Mietwohnungsbau 2.0 - Bezahlbarer Wohnraum durch Neubau“ (des Pestel-Institutes) wird darauf aufbauend untersucht, wie die Lücke zwischen als „bezahlbar“ wahrgenommener (bei durchschnittlich 7,50 €/ qm) und wirtschaftlich notwendiger Nettokaltmiete (10,05 €/ qm) geschlossen werden kann. Dazu wird der Spielraum aus einer preiswerteren Baulandbereitstellung und verbesserten Abschreibungsbedingungen untersucht. Es zeigt sich, dass insbesondere die auch sachlich gerechtfertigte Erhöhung der Abschreibungssätze, einen entscheidenden Beitrag zur Schließung der Lücke leisten kann.