Die Bundesfachgruppe repräsentiert den Berufsstand des Brunnenbauers gegenüber der Öffentlichkeit und unterstützt die Unternehmen in ihrer betrieblichen Praxis. Wesentliche Bausteine sind hier die Bereiche Aus,- Fort- und Weiterbildung, fachtechnische Unterstützung und Einbringung in die Normungsarbeit sowie die Öffentlichkeitsarbeit mit Veranstaltungen.

Zu den Grundlagen eines sicheren und vollkommenen Schutzes der Wasservorkommen sowie einer geordneten Wasserversorgung gehört die technisch einwandfreie Ausführung von Bohrungen und Brunnen. Nach den Anforderungen der DIN 2000 „Zentrale Trinkwasserversorgung - Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der Versorgungsanlagen“ dürfen für die Erstellung und Sanierung von Bohrungen und Brunnen nur Unternehmen eingesetzt werden, die die dazu erforderliche Qualifikation nachgewiesen haben. Durch die Meisterprüfung im Brunnenbauerhandwerk werden alle Qualifikationen nachgewiesen, die in diesem Zusammenhang gefordert werden. Voraussetzung zur Ablegung der Meisterprüfung ist eine abgeschlossene Lehre und anschließend eine praktische Tätigkeit im Brunnenbau von mindestens drei Jahren.
Aufgrund der technischen Weiterentwicklungen und der Ausweitung der Geschäftsfelder befasst sich die Bundesfachgruppe intensiv mit der Aus-, Fort- und Weiterbildung im Brunnenbau und Spezialtiefbau. Die handwerkliche Berufsausbildung sowie die darauf aufbauende Fort- und Weiterbildung bilden ein strukturiertes Qualifikationssystem, das von den Mitgliedsbetrieben der Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik gelebt wird. Regelmäßig werden die Ausbildungsinhalte in den drei Ausbildungsberufen Brunnenbauer, Rohrleitungsbauer und Spezialtiefbauer angepasst. Eine Aufstiegsfortbildung zum Vorarbeiter und Werkpolier Geothermie wurde entwickelt.
Fachtechnische Unterstützung
Das Fachgebiet Brunnenbau und Spezialtiefbau umfasst ein breites Tätigkeitsspektrum – von dem klassischen Brunnenbau, den Baugrunduntersuchungen und Wasserhaltungsarbeiten bis hin zu Spezialbohrverfahren und Geothermie. Die Bundesfachgruppe unterstützt ihre Mitglieder in allen fachtechnischen Belangen, insbesondere bei der Umsetzung von Innovationen. Die in den Fachgremien vorhandene Kompetenz und der permanente Erfahrungsaustausch über neue Bohr- und Spezialtiefbauverfahren, Geräte und Maschinentechnik kommen allen Mitgliedsbetrieben zugute. Im Rundschreibendienst wird über alle fachlichen Belange und Entwicklungen stets aktuell informiert. Die Bundesfachgruppe stellt ihren Mitgliedsbetrieben die für den Brunnenbau und Spezialtiefbau wesentlichen DIN-Normen einschließlich der VOB im ZDB-Normenportal stets in aktueller Fassung zu einem sehr günstigen Exklusivpreis zum Download zur Verfügung.
Gütesicherung
Für Fachunternehmen des Brunnenbaus, des Spezialtiefbaus sowie der Bohrtechnik, die Bohrungen für Geothermie-Sonden durchführen und Erdwärmesonden herstellen, besteht die Möglichkeit, bei Erfüllung besonderer Qualitätskriterien das RAL-Gütezeichen „Geothermische Anlagen“ zu erhalten. Die Verleihung des Gütezeichens erfolgt auf Grundlage der Gütesicherung nach RAL-GZ 969 „Geothermische Anlagen, Teil 1: Erdwärmesonden“.
Zertifizierung
Eine Zertifizierung entsprechend des Arbeitsblattes W 120 „Qualifikationskriterien für Bohr-, Brunnenbau- und Brunnenregenerierunternehmen“ der DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) ist möglich.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik pflegt einen regen Informationsaustausch mit den maßgeblichen Branchenverbänden und unterhält intensive Kontakte zu den öffentlichen wie auch privaten Auftraggebern, das technische Regelwerk erstellenden Institutionen sowie politischen Organisationen bis hin zum Gesetzgeber. Mit dem Fachorgan „bbr - Fachmagazin für Brunnen- und Leitungsbau“ informiert die Bundesfachgruppe über ihre Aktivitäten sowie über aktuelle Entwicklungen im Brunnenbau.
Einmal im Jahr veranstaltet die Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik die Deutschen Brunnenbauertage, den bundesweiten Branchentreff zu den Themenfeldern Brunnenbau, Bohrtechnik und Geothermie. Seit dem Jahr 2011 finden die Deutschen Brunnenbauertage im Dreijahresrhythmus in einem größeren Rahmen mit Fachausstellung und Gerätevorführungen in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) und dem Bildungszentrum Bau-ABC Rostrup in Bad Zwischenahn statt.